Der Einladung des Ortsbürgermeisters, sich auf das neue Jahr gemeinsam einzustimmen, waren etliche Bürgerinnen und Bürger gefolgt. In puncto Gemeindepolitik und -geschehen ist der Neujahrsempfang die Veranstaltung, in der der Besucher das Wesentliche aus dem vergangenen Jahr erfährt und hört, was im neuen Jahr ansteht. So auch in Offenheim, wo die schön hergerichtete Halle wieder ihre Gäste erwartete.
Vor Eintritt in den offiziellen Teil galt die Aufmerksamkeit jedoch der
verkleinerten Abordnung der Sternsinger. Ortsbürgermeister Peter
Odermann belohnte Lied und Segenspruch für die Gemeindehalle mit einer
Spende.
Herzlich begrüßt wurden VG-Bürgermeisters Steffen Unger,
die Ortsbürgermeister von Bechenheim, Morschheim und Orbis, Pfarrer Eric
Bohn, die Vereinsvertreter und alle Gäste. Nicht begrüßt werden konnten
die Männer der MenSociety. Wegen Krankheit sagten sie ihren Auftritt
vor Veranstaltungsbeginn leider ab.
„2016, das Jahr
rheinhessischer Superlative, liegt hinter uns. Mit einer
Dämmerungswanderung im Vorholz haben auch wir zur Feier des 200-jährigen
Bestehens beigetragen. Die Wanderung war auch von Familien gut besucht,
so dass ich überlege, ob wir diese in erweiterter Form auch für das
Jubiläumsjahr einplanen sollen. Denn Offenheim feiert 2018 sein
1250-jähriges Bestehen.“ war zu Beginn der Ansprache des
Ortsbürgermeisters zu vernehmen.
Im weiteren Verlauf griff
Ortsbürgermeister Peter Odermann verschiedene Themen auf und lies auch
die „mittelprächtige Kommunikations-Katastrophe“ während einer
Gemeinderatssitzung nicht aus. Dass bei der Neuanlage des Spielplatzes
in der Mitte des Dorfes, Gesamtkosten insgesamt mehr als 20.000 Euro,
durch den Einsatz vieler ehrenamtlich helfender Offenheimer manches Geld
eingespart werden konnte, erwähnte er mit Stolz. Vorläufige bliebe der
Platz so, in naher Zukunft sollten aber Zaun und Tür noch erneuert und
hie und da auf den Treppenstufen Sitzmöglichkeiten angebracht werden.
Dass
sich auf Offenheimer Gemarkungsgrund das Vorholz befände, Grund und
Boden aber dem Land gehören würden, erfuhren die aufmerksamen Zuhörer
beim Thema Ruheforst. Ortsbürgermeister Odermann berichtete ausführlich
über den Werdegang des Ruheforstes im Vorholz. Vom ersten Kontakt
seitens Landesforsten bis zum heutigen Stand der vertraglichen
Übereinkunft von Verbandsgemeinde und Land. Mit der naturnahen
Bestattungsmöglichkeit unter alten Eichen und Buchen im leicht
anzufahrenden Vorholz wolle man dem großen Trend in der Bevölkerung
Rechnung tragen. Noch immer sei „das Vorholz“ ein Name auch über die
Regionalgrenzen hinaus und man erhoffe sich durch den Ruheforst im
Nebeneffekt eine Belebung und positive Auswirkung auch auf das
Forsthaus.
Nicht zuletzt durch die erfreulicherweise steigende
Zahl Bechenheimer und Offenheimer Kinder ab einem Jahr in der
Kindertagesstätte wurde es notwendig, dass im zurückliegenden Jahr eine
weitere Kindergartengruppe entstand, war ein wichtiger Bestandteil der
Ansprache von Peter Odermann. Für Offenheim sei der Kindergarten von
großer Bedeutung, sei aber in die Jahre gekommen, erfülle Auflagen nicht
mehr und der Betrieb in der derzeitigen Form werde von der vorgesetzten
Behörde zum Teil nur noch geduldet. 2016 fanden evangelische
Kirchengemeinde, Eigentümer von Gebäude und Gelände und Arbeitgeber, und
Ortsgemeinde durch das Stellen von drei Containern auf dem
Kindergartengelände eine Übergangslösung bis 2018. Die schwierige Frage,
ob der Kindergarten in Offenheim erhalten werden kann, ob Um- oder
Anbau ausreichen oder ein Neubau notwendig wird, das müsse sorgfältigst
geprüft werden. Die Kosten von, im Falle eines Neubaus, etwa 1,5 bis 2
Mio. Euro würden wie bisher prozentual auf die beiden Gemeinden
Bechenheim und Offenheim verteilt.
Auch der in kurzer und langer
Vergangenheit auf breiter Basis angeregte Punkt „Dorfladen“ müsse
abgearbeitet werden. Dem Ortsbürgermeister hätte sich in der letzten
Zeit eine Möglichkeit angeboten, dass innerorts vielleicht ein
Dorfladen, in Kombination mit Café und Museum geschaffen werden könne.
Das wäre eine für Einwohner und Besucher attraktive Kombination, deren
Umsetzung im Laufe des Jahres baulich und finanziell abgeklärt werden
soll. Odermann betonte, dass es ohne Einsatz der Bürgerinnen und Bürger
allerdings kein Fortkommen geben kann.
In diesem Zusammenhang
appellierte er an die Gäste, die Idee des Bürgerbusses weiterzutragen
und sich beim Projekt Bürgerbus zu engagieren, brachte zur Sprache, dass
die aufwändigen Arbeiten an den Dachseiten der Gemeindehalle
abgeschlossen sind und dass für diverse bauliche Maßnahmen für z.B. die
marode Sandsteinmauer an der Alten Schule, die Westseite der
Aussegnungshalle, für die Sanierung des Hallenbodens und der
Hallendecken, ca. 46.000 Euro in den Haushalt 2017 eingestellt wurden.
„Und
da wir beim Thema Geld sind, ist es mir ein Anliegen, mich herzlich bei
den Spendern des vergangenen Jahres zu bedanken. An dieser Stelle
ebenfalls ein großes Dankeschön an alle Helfer und Unterstützer, an die
Vereine, Firmen und Institutionen für ihren ehrenamtlichen und
routinierten Einsatz für das Gemeindeleben. Ein besonderer Dank gilt
„meinen“ Gemeindearbeitern.“, so Peter Odermann. Den Zeitpunkt nutzte
der Landfrauenverein Offenheim-Weinheim und der Verein der BfO e.V. um
ihre Adventtreff-Spende von je 200 Euro zu überreichen.
Für Ihre
Leistung im Badminton wurden dann die beiden jungen Spieler Bastian Lahr
und Jannick Setter gelobt. Sie haben den 1. Platz der Altersklasse U11
bei den Rhh-Pfalz-Meisterschaften erreicht, was den Trainer und den
Sportverein stolz machen würde und einen Applaus verdient hätte, meinte
der Ortsbürgermeister. Anerkennung gab es für die beiden Jungen mit je
einem Kinogutschein.
Nachdem durch die Gemeindehalle der Sportsgeist geweht hatte, ging das
Wort an den Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Herrn Steffen Unger.
„2016 war ein für Rheinhessen gutes Jahr, viele Veranstaltungen haben
eine Weiterentwicklung in Gang gesetzt, unsere Verbands-gemeinde
Alzey-Land gestaltet sich zunehmend attraktiv und ist im Aufstreben“,
schickte der Verbandsgemeindebürgermeister den Worten voraus, mit denen
er noch einmal auf das wichtige Thema Kindertagesstätte einging. Er
stellte fest, dass Investitonen in Kinder und deren Umgebung wichtig
seien und eine frühe und gute Förderung und Unterbringung von großer
Bedeutung in der Zukunft.
Mit dem Dank des Offenheimer
Ortsbürgermeisters an Verbandsgemeindebürgermeister Unger, seine
Anregungen und motivierenden Worte, neigte sich der offizielle Teil dem
Ende zu. Die ein oder andere statistische Zahl zu Offenheims Bevölkerung
wusste Ortsbürgermeister Odermann amüsant zu verpacken. So seien ca. 33
% der Offenheimer ledig, etwas über 53 % verheiratet. Vielleicht, so
seine Überlegung, hätten 5 Tage Kerb, Feuerwehrjubiläum, der Besuch der
Elsässer Trachtentanzgruppe oder die Adventstreffen im vergangenen Jahr
ja etwas daran geändert. Er wünsche nun noch ein nettes Beieinander,
einen guten Appetit auf die Neujahrssuppe und die Brezeln und viel Spaß
beim Betrachten der Foto Show der Gemeindeveranstaltungen des
zurückliegenden Jahres.